Das Heil- oder Rama-Mantra
Om apa-damapa hataram dataram sarva sampadam
loka bhi ramam sri ramam
bhuyo bhuyo namam-yaham
(OM AP-A-DA-MA-PA HA-TA-RAM DA-TA-RAM SAR-VA SAM-PA-DAM
LO-KA BIE RAM-MAM SCHRI RAM-MAM
BU-JO BU-JO NA-MAM-JA-HAM)
Om. Großer mitfühlender Rama.
Sende bitte deine Heilkraft
auf die Erde, hierher auf die Erde.
Rama ist die siebte Inkarnation Vishnus. Dies ist eines seiner wirkungsvollsten Heilmantras. Mit einiger Übung schafft man das 108malige Rezitieren in ca. 20 Minuten. Nach unserer Erfahrung ist es ideal vor dem Schlafengehen.
Zur Geschichte dieses Mantra:
Rama war der Erbe des Königreichs, in dem er aufgewachsen war, musste aber aufgrund von Intrigen fliehen und 12 Jahre im Exil leben. In dieser Zeit der Wanderschaft konnte er vielen Menschen begegnen und sie segnen. Einmal gab er einem Felsbrocken, an dem er vorüber kam, einen Tritt, und augenblicklich verwandelte sich dieser in eine Frau. Sie war vor 100 Jahren von einem mächtigen Weisen, der für einen Moment seine Beherrschung verloren hatte, verflucht worden, sodass sie versteinert blieb, bis sie der göttlich inspirierte Rama erlöste.
Die Nachricht von Ramas Taten verbreitete sich rasch. 2 Tage später kam Rama an einen Fluss, der nur mit einer Fähre überquert werden konnte. Das örtliche Fährboot wurde von einem Mann namens Guha betrieben.
In jenen Tagen war es eine große Gnade, wenn man die Füße eines Heiligen berühren durfte. Der Grund dafür war, dass sich in den Füßen große Chakren befinden. Bei den meisten von uns bleiben diese Chakren geschlossen, denn die Energie, die durch sie fließt, ist erst ab einer gewissen geistigen Reife zu ertragen. Die Tradition des Füßeberührens von als heilig angesehenen Menschen gibt es auch heute noch, und mitunter empfangen die Menschen beim Berühren der Füße eines verehrten Meisters oder einer verehrten Meisterin eine Art elektrischen Schlag.
Guha hatte von dem Ereignis gehört, bei dem sich durch einen Tritt Ramas ein Felsen in eine Frau verwandelt hatte. Er war voller Freude und Aufregung, als er erfahren hatte, dass sich Rama auf dem Weg zu ihm befand. Was würde wohl mit seinem Boot passieren, wenn Rama einstieg? Würde es sich auch in eine Frau verwandeln? Oder in etwas anderes? Er überlegte und hatte schließlich eine Idee.
Als Rama bei Guha ankam und ihn bat, ihn über den Fluss zu setzen sagte dieser: "Oh Rama, ich habe gehört, dass der Staub an deinen Füßen einen Felsen in eine Frau verwandelt. Ich habe nur dieses eine Boot um meine Familie zu ernähren. Bitte erlaube mir, Deine Füße zu waschen, bevor ich Dich hinüber fahre, damit kein Staub mein Boot verwandelt."
Rama war angetan von den geschickten und zugleich ergebenen Worten Guhas, und er ließ Guha gewähren. Als dieser ihm die Füße wusch, überflutete ihn eine unglaubliche Energie, und Tränen der Dankbarkeit liefen seine Wangen hinunter.
Guha brachte Rama ans andere Ufer. Dann sagte er: "Du warst so gnädig, Dich von mir über den Fluss fahren zu lassen. Bitte fahre Du mich über den Ozean des Samsara." Samsara ist der Ozean der Wiedergeburt, und Guha wollte dem ständigen Kreislauf der Wiedergeburten entkommen und in diesem Leben Befreiung erlangen. Rama, gerührt von Guhas Worten, antwortete: "Eine solche Hingabe wie die Deine ist mir selten begegnet. Deine Bitte soll in Erfüllung gehen. Ab jetzt wirst Du nur noch wiedergeboren werden wenn Du es wünschst. Wegen Deiner Hingabe erfülle ich Dir eine weitere Bitte."
Guha dachte einen Augenblick nach, dann sagte er: "Ich wünsche mir den Namen Rama als höchstes Mantra zur Sündentilgung". Und Rama lächelte: "So sei es."